Kaiser-Wilhelm-Institut

Max Delbrück Centrum für Molekulare Medizin (MDC) - Experimental and Clinical Research Center (ECRC)
Biotechnologische Forschung Charité Campus Buch (CCB) - HELIOS Research Center (HRC)
Leibnitz Institut für Molekulare Pharmakologie (FMP)

Professor Dr. Oskar Vogt Die Neurologen Professor Oskar Vogt und seine aus Paris stammende Ehefrau Nervenärztin Cécilie Vogt waren mit der Gründung dieses Instituts nicht nur eng verbunden sondern für dessen Schöpfung und Entwicklung maßgeblich verantwortlich. Hervorgegangen ist das Institut aus der "Neurologischen Zentralstation", welches die Vogts 1898 als Privatinstitut in seiner Mietwohnung mit Unterstützung der Familie Krupp in der Berliner Magdeburger Straße (Dahlem) gründeten. Vier Jahre später wurde das Privatinstitut als "Neurobiologisches Laboratorium der Berliner Universität" dem Physiologischen Institut der Charité angebunden. Im Jahr 1914 begannen Überlegungen der Kaiser Wilhelm Gesellschaft für die neurobiologische Zentralstation ein eigenes Institut zu bauen. Zu diesem Zweck spendeten die Industriellen Krupp, Krupp von Bohlen und Halbach ein Jahr zuvor "Seiner Majestät des Kaisers und Königs" eine Million Reichsmark zum 25jährigen Regierungsjubiläum. Nur der 1. Weltkrieg stand auch hier dieser Überlegung im Weg. Es fehlten vorerst die Mittel und das Projekt musste hinter kriegswichtigen Ausgaben zurückstehen. Die amerikanische Rockefeller Stiftung spendete schließlich die fehlenden Mittel und so konnte am Ende des Krieges 1919 der Berliner Senat den Bau des Kaiser Wilhelms Institut für Hirnforschung beschließen. Obwohl für den Bau viele Standorte wie z. Bsp. München, Breslau und Berlin - Dahlem favorisiert wurden entschied sich Dr. Vogt den Standort in Berlin - Buch. Professor Vogt sah in der Nähe zur III. Irrenanstalt in Buch Möglichkeiten, wie sie in Europa bisher nicht vorhanden wären. Es vergingen weitere acht Jahre bis Professor Vogt 1927 von der Stadt Berlin ein etwa 30 Morgen großes Stück Land zugewiesen bekam. Dieses war ursprünglich für die Anlage des Zentralfriedhofs gedacht. Nun wurde nach Plänen des Architekten Sattler mit dem Bau des Instituts und ein Jahr später mit dem Bau der Forschungsklinik begonnen. Nach zweijähriger Bauzeit bezog Professor Vogt mit seinem Team das Institut in unmittelbarer Nachbarschaft zu den Städtischen Anstalten in Berlin - Buch. Mit dem Schwerpunkt der Forschung, dass sich mit der Pathologie der Großhirnrinde befasste stieg das Hirnforschungsinstitut zum damals größten und modernsten Hirnforschungsinstitut der Welt auf. Zwischen der III. Irrenanstalt und dem Kaiser Wilhelm Institut sollten nunmehr beide Institutionen von gegenseitigen Erkenntnissen profitieren. In einem Amtsblatt der Stadt Berlin vom 7. Oktober 1928 ist zu lesen; "...dem Institut für Hirnforschung das gesamte reiche Material der Anstalten für seine Forschungen zur Verfügung steht, das Institut wiederum den Ärzten der Anstalt Gelegenheit zu wissenschaftlicher Arbeit gibt und ihnen bei der Lösung besonders schwieriger Fragen der Diagnose und Therapie behilflich ist.". Die offizielle Eröffnung des Instituts wurde am 2. Juni 1931 begangen. Zu den Vertretern der Kaiser Wilhelm Gesellschaft wurde der berühmte Physiker und Nobelpreisträger Max Planck eingeladen. Die zum Institut gehörende Forschungsklinik mit 48 Betten wurde im Mai 1932 fertig gestellt. Professor Vogt und seine Frau arbeiteten im Institut mit mehreren wissenschaftlichen Abteilungen eng zusammen, wo Anatomen, Physiologen, Biologen, Pathologen, Chemiker und Ärzte angestellt waren. Schwerpunkt war die Erforschung "Der Struktur des Gehirns und die Lokalisation der Vielfalt seiner Leistungen...". Professor Oskar Vogt beschäftigte sich auch mit der Hypnose, dessen Anwendung und Erforschung der wissenschaftlichen Grundlagen dieses ärztlich praktizierten Phänomens widmete, um sie von Mystizismus und Okkultismus zu befreien.

Im Jahr 1933 kam es im Institut zu Spannungen, die sich zuheftigen Auseinandersetzungen entwickelten. Dabei geriet Dr.Vogt selbst ins Visir von Intriganten sowie Denunzianten. Es ging um seine wissenschaftlichen Verbindungen zur kommunistischen Sowjetrepublik. War er doch 1925 beauftragt worden eine zytoarchitektonische Untersuchung von Lenins Gehirn durchzuführen. Zudem leitete Vogt das Staatsinstitut für Hirnforschung in Moskau und unterhielt persönlichen info zu Ivy Low, Ehefrau des sowjetischen Außenminister Litwinow, die aus England stammte. Dem Professor Vogt wurde unterstellt Mitglied der SPD zu sein bzw. mit der KPD zu sympathisieren. Ihm wurden kritische Äußerungen gegenüber dem Nationalsozialismus, Entlassung nationalsozialistischer Mitarbeiter und Begünstigung von Juden vorgeworfen. Maßgeblich beteiligt an der Kampagne gegen Dr. Vogt und seiner Frau war Prof. Max - Heinrich Fischer, der die Leitung über die Abteilung für Neurophysiologie inne hatte. So kam es auf dessen Anschuldigung hin zu Überfällen der SA auf das Institut. Auch andere z. Bsp. aus dem Bereich Forschung an der Medizinischen Fakultät der Berliner Universität beteiligten sich an der Denunziation des Ehepaars Vogt. Zahlreiche Ämter und Institutionen des Ortes, aus dem Kreis Pankow und den Berliner Behörden wurden in die Auseinandersetzungen hineingezogen. In der Folge beschäftigten sich vor Ort in Buch der SA Sturm, in Pankow die Kreisleitung der NSDAP und aus der Reichshauptstadt Berlin das Hauptgesundheitsamt, die Gestapo, das Reichsministerium für Wissenschaft, Erziehung und Volksbildung sowie selbst der Stab des Stellvertreters des Führers mit den Vorgängen im Institut für Hirnforschung. Einziger Freund in dieser Zeit war für Dr. Vogt Gustav Krupp von Bohlen und Halbach, seinem Jugendfreund Graf Ernst von Reventlow und dem Präsidenten der Kaiser Wilhelm Gesellschaft, Professor Max Planck. Schließlich stellten sich die Anschuldigungen als haltlos heraus, für Dr. Vogt war die Stellung als Direktor des Instituts unhaltbar geworden, so dass dieser durch Ministerialdirektor Theodor Vahlen am 22. September 1934 gekündigt wurde. Die vom Ministerium und von Adolf Hitler unterzeichnete Abschiedsurkunde erhielt Dr. Vogt am 31. Juli 1935, Vogt wurde damit offiziell in den Ruhestand geschickt. Dr. Vogt blieb weiterhin wissenschaftlicher Mitarbeiter der Kaiser Wilhelm Gesellschaft und Abteilungsleiter am Physiologischen Institut der Charité. Mögliche Nachfolger waren Prof. Holtz, Direktor der Chirurgischen Klinik der Charité und Prof. Ernst Rittershaus, Hamburger Psychiater. Kommissarisch führte Vogt das Institut bis zum 1. April 1937. Danach siedelte das Ehepaar Vogt in den Schwarzwald, wo sie am Institut in Neustadt ihre Forschungen fortsetzten. Professor Oscar Vogt starb 90jährig im Jahr 1959, seine Ehefrau Cécilie 87jährig im Jahr 1962 in England.

Psychiater Prof. Dr. Hugo Spatz wurde zum Nachfolger von Prof. Oskar Vogt berufen. Das Institut wurde unter seiner Leitung neu gegliedert. Die Abteilung von dem Denunzianten Max - Heinrich Fischer wurde schon 1934 aus dem Kaiser Wilhelm Institut ausgegliedert und 1936 aufgelöst. Hinzu kommen tiefgreifende Änderungen in den Strukturen des Instituts. Aufgelöst wurden die Abteilungen Neurochemie und Psychologie. Die bereits durch das Ehepaar Vogt etablierte hirnarchitektonische Forschung wurde zu größten Teilen eingestellt. Neu dazu kam eine Einrichtung für Experimentelle Pathologie und Tumorforschung. Prof. Wilhelm Tönnis, Spezialist für Gehirnchirurgie übernahm die Leitung dieses Bereichs im Institut. Die Industriellen Krupp von Bohlen und Halbach stellten nochmals 30.000 Reichsmark zur Verfügung für den Ausbau der Nervenklink nebst neurochirurgischem Operationssaal. Aus Kostengründen wurde dieses Vorhaben wieder ad acta gelegt. Neu gegliedert wurde auch die Zusammenarbeit mit dem pathologischen Institut der Bucher Krankenanstalten, unter der Leitung von Prof. Hans E. Anders, der auch wissenschaftliches Mitglied des Instituts der Hirnforschung war. Prof. Spatz begann das Institut zur Psychiatrie zu öffnen und suchte eine engere Zusammenarbeit zu den Heil- und Pflegeanstalten der Stadt Berlin, aber auch in der Berufung von renommierten Psychiatern und Neurologen in das Kuratorium. Mit Beginn des Jahres 1938 trat Prof. Dr. Julius Hallervorden in das Geschehen des Kaiser Wilhelm Instituts ein und wurde zum stellvertretendem Institutsdirektor. Hallervorden war an den "Brandenburgischen Psychiatrischen Landesanstalten" in Brandenburg - Görden tätig bevor er nach Buch wechselte. Aus der Direktionsführung bildete sich ein Führungstrio aus Hallervorden, Tönnis und Spatz, der aber keinesfalls dadurch geschwächt das Institut führte. Während der Neuaufstellung des Instituts setzte dieser deutlich seine Vorstellungen für das neue Forschungsprogramm durch.

Als der "Zweite Weltkrieg" ausgebrochen war übernahm das Institut zunehmend militärmedizinische Aufgaben auf dem Gebiet der Erforschung von Kriegsschäden des Zentralnervensystems. Die interne Forschungsklinik sollte in eine Reserveklinik für Kopfschussverletzte umgewandelt werden. Das Institut war an Untersuchungen der Gehirne von Euthanasie- und Kriegsopfern beteiligt. Prof. Dr. Julius Hallervorden wurde Leiter des Bereiches "Sonderstelle zur Erforschung der Kriegsschäden des Zentralnervensystems". Die militärische Leitung hatte Bernhard Patzig inne. Ein Jahr darauf wurde eine "Außenabteilung für Gehirnforschung" des Luftfahrtmedizinischen Forschungsinstituts des Reichsluftfahrtsministeriums unter der Leitung des Institutsdirektoren Spatz eingerichtet. Hier wurden die Gehirne gefallener Luftwaffenangehöriger untersucht, Forschungsschwerpunkt dieser Abteilung lag auf gedeckten und offenen Verletzungen des Gehirns. Ein Jahr vor Kriegsende (1944) wurden nacheinander Bereiche des Instituts in das westliche Deutschland verlegt.

Nikolai Wladimirovich Timoféeff Ressovsky Als Professor Oskar Vogt nach Moskau berufen wurde, um die Analyse von Lenins Gehirn zu leiten traf dieser auf den jungen Genetiker Nikolai Wladimirovich Timoféeff Ressovsky. Vogt war interessiert an den Ergebnissen seiner Arbeiten im "Zusammenhang mit Genetischen Grundlagen neurologischer Erkrankungen". Schließlich holte Vogt Ressovsky mit behördlicher Genehmigung aus Moskau nach Berlin in sein Institut, wo Ressovsky in einer eigens für ihn eingerichteten Abteilung arbeiten konnte. Ressovsky kam mit seinem Arbeiten über Mutationen durch Röntgenstrahlen und der modernen Genetik zu Weltruhm. 1932 reiste Dr. Herrmann Muller, amerikanischer Nobelpreisträger nach Berlin um mit Ressovsky zu arbeiten. Drei Jahre später veröffentlichte Ressovsky zusammen mit dem Physiker Dr. Max Delbrück und dem Strahlenexperten Dr. Karl Günter Zimmer die wissenschaftliche Arbeit "Über die Natur der Genmutation und der Genstruktur". Als zum Ende des Zweiten Weltkrieges andere Abteilungen des Kaiser Wilhelm Instituts sich auslagerten blieb Ressovsky trotz vieler Warnungen. Mit Einmarsch der Siegermächte konnte Ressovsky unter dem Schutz eines Institutskommandanten, Kommissar für Innere Angelegenheiten der Sowjetunion seine wissenschaftliche Tätigkeit im Institut fortsetzten. Zu seinem Schutze wurde eigens ein Wächter in Form eines Rotarmisten eingesetzt, der seine Arbeit sehr ernst nahm und anderen Rotarmisten das Radeln auf dem Institutsgelände verbat, da Ressovsky für seine Arbeit äußerste Ruhe benötige. Jedoch am 13. September sollte sich das Schicksal für Ressovsky wenden. Die sowjetischen Behörden bezichtigten Ressovsky der Kollaboration, ließen ihn verhaften und verschlepten ihn in die Sowjetunion zurück. Dort angekommen kam er in verschiedene Internierungslager, aus dessen Zeit das Buch "Der Archipel Gulag" erzählt. 1981 verstarb Ressovsky 81jährig und wurde elf Jahre später von den russischen Behörden rehabilitiert.

Nachdem Berlin-Buch zur sowjetischen Besatzungszone erklärt wurde, so kam nun für das Institut aus der ehemaligen Kaiserzeit eine neue Ära zu. Unter sowjetischer Militäradministration gestellt konnte das Institut vorerst weiter seine wissenschaftlichen Arbeiten fortsetzen. Ressovsky übernahm wurde für den Übergang als Leiter des Instituts eingesetzt. Das Institut war auch dem Magistrat von Berlin und der "Deutschen Zentralverwaltung für Volksbildung" unterstellt. Kontrolliert wurden beide Bereiche von der sowjetischen Militäradministration (SMA). Auf Befehl vom 1. August 1946, durch den "Obersten Chef der Sowjetischen Militäradministration, des Oberkommandierenden der Sowjetischen Okkupationstruppen in Deutschland" wurde in Berlin die "Akademie der Wissenschaften" gegründet. Die Zeit nach dem Zweiten Weltkrieg wird nun durch die Akademie der Wissenschaften bestimmt. Waren anderen Universitäten zerstört oder beschädigt, so hatte das Institut in Buch das Glück unversehrt das Ende des Krieges zu erleben. Deshalb ließen sich Wissenschaftler aus den Berliner Universitätsinstituten im ehemaligen Kaiser Wilhelm Institut nieder. Darunter waren der Festkörperphysiker Prof. Dr. Friedrich Möglich und der Biochemiker Prof. Dr. Dr. Karl Lohmann, der auch Direktor des Instituts für Physiologische Chemie an der Berliner Universität war. Sie beide gründeten im Institut die Abteilungen Biochemie und -physik. Vorrausgehend war im Februar 1947 ein Antrag des Akademiepräsidenten auf Einrichtung eines medizinischen Forschungsinstituts im ehemaligen KWI für Hirnforschung. Die Militäradministration stimmte dem Vorschlag zu und am 27. Juni 1947 wurde das medizinisch-biologische Institut in Berlin - Buch offiziell gegründet. Zu den eingerichteten Bereichen kamen noch die Genetik, biologische Krebsforschung, Pharmakologie und die Mikrobiologie hinzu. Namhafte Wissenschaftler konnten für die Arbeit am medizinisch-biologische Institut gewonnen werden, so der Biochemiker Prof. Dr. Erwin Negelein, der Krebsforscher Prof. Dr. Arnold Graffi, der Pharmakologe Prof. Dr. Friedrich Jung, der Radiologe Prof. Dr. Heinrch Cramer und der Chirurg Prof. Dr. Hans Gummel. Binnen kurzer Zeit entwickelte sich das Institut zur international anerkannten Stätte für Krebsforschung und -bekämpfung. Man befasste sich mit der Entwicklung von Verfahren zur Diagnostik von Tumoren und dessen chirurgischer Behandlung. Die dem Institut zugehörige Klinik wurde 1948 unter der Leitung von Prof. Dr. Maxim Zetkin zur Geschwulstklinik ausgebaut. Kurze Zeit war hier nach dem Krieg die gynäkologische Abteilung des Städtischen Krankenhauses Buch untergebracht. Ein Jahr darauf am 1. April wurde die Geschwulstklinik als Forschungs- und Behandlungsstätte offiziell eröffnet. Die Leitung übernahm als ärztl. Direktor berufen der Radiologe Prof. Dr. Heinrich Cramer, der das Amt bis 1954 ausführte. Sein Nachfolger wurde der bisherige Stellvertreter Prof. Dr. Hans Gummel, der die Klinik zur anerkannten Robert-Rössle-Klinik, die sich der Behandlung von Lungen-, Magen-Darm, und Mammatumoren spezialisierte, entwickelte.

Torbogenhaus - Kaiser Wilhelm Institut in Berlin-BuchAnfang der 50er Jahre wurde auf dem Forschungsgelände des medizinisch-bio-logischen Instituts das "Neutronenhaus" (Walter Friedrich Haus) gebaut. Die militärische Administration hatte dem Bucher Akademieinstitut die Erlaubnis zum Bau eines Zyklotrons (Anlage zur Erzeugung von Neutronenstrahlen und radioaktiven Isotopen) erteilt. Der Bau entstand auf dem Platz wo einst die Kuppelkapelle des unvollendeten Zentralfriedhofs stand. Dafür wurde die Kapelle am 7. September 1951 gesprengt, womit ein Teil der Bucher Anstalts- und Hospitalgeschichte verloren ging. Man wollte zwar die Kapelle in den Neubau mit einbeziehen, hielt aber aus Sicherheitsgründen davon Abstand. Im Jahr 1954 wurde der Bau fertiggestellt und 1960 mit der Fertigstellung der Spannungsanlage in Betrieb genommen. Eine weitere Ergänzung bekam das Institut 1956 mit dem Schwerpunkt der Herz-Kreislauf Forschung. Dieser Schwerpunkt widmete sich der Untersuchungen über den Stoffwechsel des normalen und des krankhaft veränderten Herzens, sowie die Regulation der Herzfunktion und die Entwicklung diagnostischer verfahren zur Früherkennung und Behandlung des Herzinfarkts. Erst als Arbeitsgruppe innerhalb des Instituts geführt erhielt dieser Bereich 1965 eine eigene Einrichtung mit einem Laborneubau. Die Leitung führte Prof. Dr. Albert Wollenberger aus.

In den späten 60er Jahren wurde eine Akademiereform durchgeführt, die tiefgreifende Veränderungen im Institut zur Folge hatten. Die politische Macht der DDR wollte ihren Einfluss in wichtigen wissenschaftlichen Bereichen geltend machen; "...die Deutsche Akademie der Wissenschaften arbeitet auf der Grundlage der von Partei und Regierung gefassten Beschlüsse". Um dies durchzusetzen wurde einem leitenden Offizier der Nationalen Volksarmee das Institut unterstellt, welches sich im Nachhinein als Fehlentscheidung erwies wissenschaftliche Einrichtungen mit militärischen Kommandomethoden zu leiten. Die in der Akademiereform erfassten kleineren Strukturen wurden zu drei großen Bereichen zusammengelegt. Ab 1972 gab es dann die Krebsforschung, die Herz-Kreislauf Forschung und die Molekularbiologie. Letzterer Bereich wurde Anfang der 70er Jahre gegründet und entsprach den internationalen Entwicklungen in der Denkweise sowie dessen Arbeitsmethoden zur Erforschung von Lernprozessen. Unter dem Begriff "Molekulare Medizin" (genetische Analyse, Genanalyse, Gentherapie, Genübertragung, Genmedikamente) werden nach neuen Möglichkeiten der Erkennung der Ursachen von Krankheiten und der Mechanismen ihrer Entstehung geforscht.

Max Delbrück Centrum, Campus Berlin-BuchMit dem politischen Machtwechsel kamen erneut Veränderungen auf das Institut, der Akademie der Wissenschaften zu. Wie in allen anderen Bereichen des öffentlichen Lebens in der ehemaligen DDR bedurfte es auch innerhalb der Akademie und ihren Instituten zu Demonstration, um alte Kader von ihren Ämtern abzuberufen. Die Institute der Akademie wurden im Zuge des Vereinigungsprozess von 1990 abgewickelt. Die Bucher Institute begannen nun mit eigenen Konzepten an der bisher erfolgreichen Bucher Forschungsgeschichte anzuknüpfen, möglichst viele Arbeitsplätze innerhalb der Institute zu erhalten und einen Platz in den wissenschaftlichen Strukturen der neuen Bundesrepublik zu finden. Der Wissenschaftsrat der neuen Bundesrepublik schlug diesen Vorstoß ohne jegliche Begründung nieder, kündigte allen Mitarbeitern an den Instituten zum Ende des Jahres 1991 und schloss die Institute. Gleicher Wissenschaftsrat schlug nach Evaluierung die Gründung eines Centrums für biomedizinische Forschung auf dem Gelände der ehemaligen Forschungs-einrichtungen in Berlin - Buch vor. In ihrem Papier war dazu zu lesen; "Das von vielen Seiten geschätzte Potential der Nähe von theoretischer und klinischer Forschung in Buch soll genutzt werden, um ein neuartiges biomedizinisches Forschungszentrum von internationalem Rang zu schaffen". Das Berliner Abgeordnetenhaus beschloss zum Beginn des Jahres 1992 die Gründung der Stiftung des "Centrum für Molekulare Medizin, dessen Leitung Prof. Dr. Detlev Ganten von der Universität Heidelberg übernahm. Namensgeber für das neue Wissenschaftszentrum wurde in Würdigung seiner wissenschaftlichen Leistungen "Max Delbrück", deutsch-amerikanischer Nobelpreisträger.

Die ehemaligen Kliniken konnten dem Max Delbrück Centrum nicht unterstellt werden, die ehemalige Geschwulstklinik (Robert Rössle Klinik) und die Klinik der Herz-Kreislauf Forschung (Franz Volhard Klinik) wurden im Rudolf Virchow Klinikum der Freien Universität Berlin eingegliedert, später zusammen mit der Charité zur Medizinischen Fakultät der Humboldt Universität vereinigt. Zwischen dem Max Delbrück Centrum und dem Campus Buch wurde vertraglich eine tiefgreifende Zusammenarbeit vereinbart. Die Robert Rössle Klinik ist eine Spezialklinik für Krebskrankheiten und verfügt über modernste Methoden zur Diagnostik und Therapie. Als Spezialklinik für Herz-Kreislauf Erkrankungen steht die Franz Volhard Klinik. Sie beschäftigt sich mit Erforschung und Behandlung akuter und chronischer Herz-Kreislauf Erkrankungen.

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