Verkehrsgeschichte Pankow

Mit dem Leiterwagen über Sand- und Feldsteinwege

Verkehr ist die Bewegung von Personen, Gütern und Nachrichten zwischen Menschen über entsprechende Verkehrswege. Die Verkehrsgeschichte beschreibt die Entwicklung des Wegenetzes, sonstiger notwendiger Anlagen und die Entwicklung der Verkehrsbedürfnisse. Folglich beginnt eine Betrachtung zur engeren Verkehrsgeschichte mit dem Beginn der Besiedlung des Raumes von Französisch Buchholz.

Mit der Einrichtung von Gehöften und der Bewirtschaftung der Felder sowie dem Gang zur Kirche, zum Nachbarn usw. wurden Verbindungswege notwendig. Diese Wege waren frei gefahrene Sandwege. Hier wurden auch die Fuhrwerke der Fernhändler mühsam bewegt, die in den Gastwirtschaften des Ortes Station machten. Pflasterungen mit Feldsteinen folgten zwischen Mitte des 17. und Mitte des 18. Jahrhunderts, z. B. die Dorfstraße und die Verbindungsstrassen nach Blankenfelde, Blankenburg und Niederschönhausen.

Eine Befestigung der Überlandwege begann erst unter König Friedrich Wilhelm II. um die Jahrhundwende vom 18. zum 19. Jahrhundert, als die Chaussierung der Straßen in Preußen begann. Die heutige B 109 ist 1825 chaussiert worden, d. h. sie erhielt eine feste Straßendecke. Heute noch sichtbare Zeichen sind der Meilenstein in der Berliner Straße im Gleiskörper und das Chausseegeldeinnehmerhaus am Ortseingang von Schönerlinde.

Diese Straße ist der Träger von Ausflugsverkehr in das Berliner Umland, z. B. durch Omnibus-Ausflugsverkehr den sog. Dreieck-Linien der BVG und des Fernverkehrs in Richtung Ostseeküste sowie des Nahverkehrs mit Straßenbahn und Omnibus.

Die Verbindung von Französisch Buchholz nach der Haupt- und Residenzstadt Berlin entwickelte sich einerseits aus den Bedürfnis vor allem der Gemüsebauern und Blumenzüchter zu den Märkten Berlins und andererseits aus dem Bedürfnis von Berlinern nach einem Ausflugsziel in die Umgebung. Auch die französische Küche, wie sie in Französisch Buchholz gepflegt wurde war gefragt. Französische Bauern und Gärtner lockten die Berliner mit ihren besonderen landwirtschaftlichen Produkten an.

Der verstärkte Ausflugsverkehr begann in der Mitte des 19. Jahrhunderts. Ziel der Fahrten waren die schöne Lage von Französisch Buchholz, die Lokale und die im Spätsommer stattfindenden Erntefeste.

In der Folgezeit verstärkte sich das Bedürfnis nach Verkehrsverbindungen Eine erste Pferdeomnibus-Verbindung zum Alexanderplatz ist um 1860 nachgewiesen. Auch wurde der Weg zum 1877 eröffneten Bahnhof Blankenburg der Berlin-Stettiner Eisenbahn gesucht. Eine Pferde-Omnibusverbindung bestand von 1877 bis 1895 von Buchholz Kirche zum Bahnhof Blankenburg und danach bis 1907 zum Bahnhof Pankow-Heinersdorf.

Seit 1895 verkehrte im nahen Pankow eine elektrische Straßenbahn, mit der man nach Gesundbrunnen und weiter bis zur Friedrichstraße in Berlin fahren konnte. Die Elektrifizierung des Pferdebahnnetzes der Großen Berliner Straßenbahn wurde 1902 abgeschlossen. Die Gemeinde bemühte sich, Anschluss an das elektrische Bahnnetz zu erhalten. Aus Kostengründen musste zunächst eine Pferde-Eisenbahnverbindung gebaut werden. Zwischen 1904 und 1907 betrieb die Gemeinde eine solche zwischen Französisch Buchholz und dem Bahnhof Pankow - Heinersdorf, der Vorortbahn nach Berlin-Stettiner Bahnhof.

Für die Ansiedlung von Gewerbe und dem sich daraus ergebenden Güterverkehr ist der Bau und die Inbetriebnahme der Industriebahn Tegel-Friedrichsfelde eine gute Grundlage gewesen. Sie wurde am 16.12.1907 in Betrieb genommen. Französisch Buchholz hatte an dieser Bahn eine Güterstation. Heute erinnern nur noch Gleisreste daran. Sie endet heute im Bahnhof Blankenburg. Der Lastkraftwagen hat ihre Aufgaben übernommen.

1907 wurde die Pferdeeisenbahnstrecke elektrifiziert und erhielt in Pankow Anschluss an das Berliner Straßenbahnnetz. Im Jahre 1920 wird Französisch Buchholz nach Groß-Berlin eingemeindet und die bis dahin eigenständigen Straßenbahnbetriebe wurden zu einem Kommunalbetrieb Berliner Straßenbahn zusammen gefasst.

Die nunmehr als Linie 24 bezeichnete Straßenbahnverbindung fuhr im Laufe von Jahren in den Süden von Berlin. Später kam noch die Line "49" als Verbindung zur Berliner Stadtmitte dazu.

Ausgelöst durch die politische Entwicklung der Stadt Berlin und der Trennung der BVG in zwei Verwaltungen wurde 1953 der Straßenbahnverkehr über die Sektorengrenze in den Wedding eingestellt. Als einzigste Verbindung blieb die Linie 49 übrig.

Der lange überfällige zweigleisige Ausbau der Straßenbahnstrecke zwischen Stiftsweg und Eweststrasse erfolgte im Rahmen des Wohnungsbauprogramms der 70er Jahre. Um diese Zeit wurde auch zur Entlastung vom Durchgangsverkehr der Autobahnzubringer zum Berliner Ring gebaut.

Eine Wiederherstellung alter Beziehungen ist gegenwärtig nicht möglich, weil 1967 der Straßenbahnverkehr im damaligen Berlin (West) eingestellt wurde.

In den 90er Jahren wurde Französisch Buchholz durch einen Wohnungsbaukomplex erweitert. Das zieht den Neubau von Straßen und den Ausbau des vorhandenen Wegenetzes nach sich. Die sprunghaft angestiegene private Motorisierung verlangt ebenfalls dessen Ausbau.

Zur Verbesserung der Nahverkehrsverbindung wurden bisher zwei Omnibuslinien - das sind die Linie 150 und die Linie 259 - neu eingerichtet. Seit Mai 2000 fährt die Linie 121 vom Neubaugebiet Französisch Buchholz über Rosenthal, Märkisches Viertel, Reinickendorf zur Jungfernheide.

Der Vorortverkehr auf der Berlin - Stettiner Eisenbahn nach Bernau b. Berlin wurde zwischen 1909 und 1916 vom Fern- und Güterverkehr getrennt und auf einem viergleisigen Bahndamm verlegt. Die Vorortgleise vom Stettiner Vorortbahnhof (an der Invalidenstraße) nach Bernau wurden 1924 mit Gleichstrom elektrifiziert. Mit dem 8. August 1924 beginnt der Betrieb des Berliner S-Bahn-Verkehrs.

Als 1939 der Nord-Süd-S-Bahn-Tunnel vom Stettiner bis zum Anhalter Bahnhof vollständig in Betrieb genommen wurde, konnte man von den nördlichen direkt in die südlichen Berliner Vororte und umgekehrt fahren.

Dieser Zustand änderte sich im August 1961 durch den Bau der Berliner Mauer. Die Züge wurde nun über den Nordring bis Ostkreuz und dann weiter in die südöstlichen Vororte geführt. Die Wiederinbetriebnahme der Verbindung von Bernau zur Berliner City steht bevor.

Im Jahre 2000 wurde die Verlängerung der Straßenbahnlinie 50 von Buchholz Kirche zur Elisabethaue durch den Rosenthaler Weg fertig gestellt. Ende September fuhr die erste Straßenbahn ihre Jungfernfahrt durch das neue Wohngebiet Buchholz (West). Das Neubaugebiet erhielt damit eine bessere Verkehrsanbindung.

Schon sechs Jahre später stellte die BVG Überlegungen an die Linie 50 ab Pankow Kirche genzlich einzustellen und mit Bussen zu ersetzen. Gleiches sollte den Linien in Rosenthal und Niederschönhausen ereilen, die am Pastor Niemöller Platz enden sollten.

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Entlang der Panke - Von der Quelle im Naturpark Barnim durch den Norden Berlin's

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