Naturpark Barnim

Vom Zentrum der Macht zur Naturlandschaft am nördlichen Berlin

Tegler Fließ um 1918Der Naturpark Barnim, Ursprung unserer Geschichte im Berliner Norden und dem nördlichen Teilen Brandenburgs wurde zu einem Gemeinschaftsprojekt zwischen den noch getrennt verwalteten Bundesländern Berlin und dem Land Brandenburg. Schließlich liegt der 750 Quadratkilometer große Naturpark Barnim mit etwa 5 % in den Berliner Stadtbezirken Reinickendorf und Pankow. Auf Brandenburger Gebiet liegt der Naturpark Barnim in den Landkreisen Oberhavel, Barnim und dem Märkisch Oderland. Begrenzt auch durch die Städte Eberswalde, Bad Freienwalde, Berlin und Oranienburg. Der Barnim bietet eine Mischung aus Naturparke, Landschafts- und Naturschutzgebiete, die sich aus einer historisch gewachsenen Kulturlandschaft entwickelten. Sie nehmen dazu einen wichtigen Platz für die Naherholung im Berliner Norden ein. Das Barnimer Land ist für Pankow das nächstgelegene Erholungsgebiet und bietet vielseitige Möglichkeiten die Seele baumeln zu lassen, Natur zu genießen und die märkische Derbheit kennen zu lernen. Schon wegen seiner eiszeitlichen Hinterlassenschaft entwickelte sich der Naturpark Barnim zu einem beliebten Ausflugs- und Wanderziel.

Als herausragende Hochfläche im Odertal und verflacht in der Havelniederung lag der Barnim während der jüngsten Vereisung am Rande eines Gletschers, dessen Abflüsse das Berliner Urstromtal mit seinen Sanden und Kiesen bildete. An vereinzelt vorkommenden Endmoränen erkennt man die ungefähren Eisränder. Das Niedermoor im Biesentaler Becken hingegen wartet mit den weitgehend vermoorten Fließtälern Nonnenfließ und Schwärzetal auf. Eine Verbindung mit dem Berliner und Eberswalder Urstromtal bildet die Havelniederung. Die Wasserscheide von Oder und Elbe liegen hier gleich auf. Die nacheiszeitliche Entwicklung begann mit der Entstehung von Seen, Mooren und Söllen mit der typischen Dünenbildung im Westbarnim und Eberswalder Urstromtal und den ausgedehnten Mooren im Biesentaler Becken. Die Begrenzung der Hochfläche erfolgt im Norden durch das Eberswalder Urstromtal, im Osten durch den Oderbruch, im Westen durch die Havelniederung sowie im Süden durch das Berliner Urstromtal (Spree). Die südlichen Abflüsse der Hochfläche zur Stadt Berlin bilden die naturnahen Fließe Briese, Panke und das Tegler Fließ.

Lehnitzsee am westlichen Rand des Naturparks BarnimAus dieser Eiszeit blieben auch die besonders schützenswerten Seen im Naturpark Barnim übrig, die aus den ehemaligen eiszeitlichen Schmelzwasserrinnen entstanden. Quasi vor den Toren der Stadt liegen auf gleicher Höhe der Summter See, Mühlenbecker See und Gorinsee. Nördlich darüber westlich der Rahmersee, mittig der Wandlitzer See und hinter ein paar kleinerer Pfühle der östlich liegende Liepnitzsee. Weiter nördlich liegt der idyllisch gelegene Lottschesee. Oberhalb der mittelalterlichen Stadt Bernau der Plötzensee, Lanker Obersee, die Krumme Lanke, Kupanzsee, Weißer See, Wukensee, Streesee, Bauersee, Lehnssee, Großer Plagesee, Schwarzesee, Mittelprendensee, Eiserbudersee und Pechteich See. Am östlichen Ende der Stadt Oranienburg sind noch die in der Havelniederung liegenden Grabomsee und Lehnitzsee zu nennen.

Markant für den Naturpark Barnim sind die Überreste slawischer Geschichte in der Natur, Bau- und Handwerkskunst. Fließ- und Urstromtäler, alte Alleen entlang weiter Feldflure und die ausgedehnten Wälder. Nicht zu vergessen die still und idyllisch liegenden klaren Seen, Moore und Wasserstraßen, die das bunte Landschaftsmosaik des Großschutzgebietes unterbrechen. An den Wegen der alten Alleen finden sich Industriedenkmäler, Klöster und Kirchen, Feldsteinscheunen sowie zahlreiche Gutsherrenhäuser und Schlösser. Auch typisch in der Region, die alten Obstbaumalleen der einstigen Feldmarkwege, die lang gestreckten Angerdörfer mit ihren märkischen Bauten und den kleinen alten Feldsteinkirchen, die die Mitte der Dörfer markieren. Auf kleinsten Raum vereint der Naturpark Barnim die einst von Theodor Fontane beschriebenen Reize der Mark Brandenburg - großflächige Waldgebiete, zahlreiche Seen, wogende Feldflure mit goldgelben Korn und dahinter die kleinen märkischen Angerdörfer.

Sandigen Terrassen bilden mit ausgedehnten Kiefernforsten den größten unzerschnittenen Anteil an Waldgebieten des Naturparks und als "Barnimer Heide" bekannt. Nach Ende der Eiszeit, noch bevor die Natur das heutige Landschaftsbild prägte, wehte sich der freiliegende Sand zu Dünen zu den Binnendünenlandschaften auf. Bestes Beispiel hierfür sind die Melchower Schweiz und die Schönower Heide. Die dominierende Kiefer gilt als typisch "Brandenburger Waldbaum", die sich neben Buchen-, Eichen- und Erlenmischwäldern nicht sehr behaupten muss. Ausgedehnte Waldgebiete und Forste sind um den Liepnitzsee, im Briesetal und in der Barnimer Heide zu finden. Als besonders wildromantisch gilt unter Einheimischen das Gebiet um den Hellmühlenfließ, auch liebevoll "Buchenschlucht" oder Biesenthaler Schweiz" genannt. Auf Berliner Gebiet wäre der Bucher Forst nennenswert.

Liepnitzsee und Großer Werder um 1916Im 19. Jahrhundert dienten die Sandflächen des Berliner Umlands der Abwasserwirtschaft Berlins. Die Abwässer wurden in Leitungen in das Berliner Umland gepumpt, vorgeklärt und danach verrieselt. Dabei bildeten die Sandböden einen natürlichen Filter für die Inhaltsstoffe des Abwassers. Wegen der Überbelastung des natürlichen Filters wurde schließlich die Verrieselung im Berliner Umland eingestellt und die ehemaligen Rieselfelder um Hobrechtsfelde aufgeforstet.

Große Waldbestände, Seen, Moore und Ackersölle bieten seltenen Tierarten, wie dem Wappentier des Naturparks, der Rotbauchunke einen idealen Lebensraum. Viele andere Amphibien, wie Knoblauchkröte und Moorfrosch können sich hier noch frei entfalten und ihre Art kann somit vor dem Aussterben bewahrt werden. In den Seen lebt die Kleine Maräne und in den Fließen noch zu finden, die geschützten Arten Bachneunauge und der Steinbeißer. An den Gewässern, insbesondere an den Karower Teichen, kann man mit etwas Glück die Gebirgsstelze, Wasseramsel und den Eisvogel beobachten. Am Finowkanal (Langen Trödel) beherrschen der Fischotter und Biber das Geschehen, deren Nagespuren nicht zu übersehen sind. In der Pflanzenwelt findet man das breitblättrige Knabenkraut und die wild wachsende Orchidee.

Die Barnimhochfläche bildet das Gebiet zwischen dem Panketal und der Havelniederung im Westbarnim. Hier ist die Schönower Heide sozusagen der zentrale Punkt der Barnimhochfläche. Die Fließtäler Briese, Tegeler Fließ, Lietzengraben und das Panketal liegen auf der zentralen Hochfläche. Die Niederungen des Panketals und Lietzengraben sowie der Talzug des Tegeler Fließes erfüllen noch heute wichtige Funktionen im Biotopverbund der beiden Bundesländer. Für Berlin nahe liegend, das Bett der Panke. Ähnlich in den Tälern des "Tegeler Fließes", der Wuhle und Erpe in Schmelzwasserrinnen liegend, in der die Schmelzwasser der Weichseleiszeit in das Berliner Urstromtal abflossen. Die Panke nimmt Ihren Anfang auf der Barnimhochfläche im Pankeborn nahe der mittelalterlichen Stadt Bernau und endet im Berliner Ursatromtal. Im Schlosspark von Buch überquert die "Kleinste Brücke" von Berlin den "größten Strom" von Pankow, der dem Ort und Bezirk von Berlin seinen Namen gab. Die Panke wurde im Laufe der Jahrhunderte immer mehr begradigt. Bis ins vorige Jahrhundert hinein war sie sauber und fischreich. Auf dem parallel zur Panke verlaufende Wanderweg ist dieser Heimatfluss in all seinen Fassetten erlebbar.

Geschichtlich wurde der Barnim seinerzeit von den Slawen bevölkert. Einer Sage nach der Askanier Albrecht von Ballenstedt, genannt der Bär, in den Wäldern des Barnim auf Bärenjagd gewesen sein als er sich eines Tages verirrte und schließlich in einer Schenke landete, wo er den besten Gerstensaft seines Lebens trank. Der Geschmack und die gute Lage der Schenke soll ihn schließlich dazu bewogen haben, den Grundstein von Bernau 1140 gelegt zu haben. Zu dieser Zeit war das Gebiet noch slawisch.

Kaiser-Friedrich-Turm auf dem Schlossberg Biesenthal im Jahr 1909Kaiser-Friedrich-Turm Zu den sehenswerten Bauten im Naturpark zählt unter Anderem der Aussichtsturm auf dem Schlossberg Biesenthal nahe der alten Wehrmühle aus dem Jahr 1375. Zuvor stand an gleicher Stelle eine Burganlage der Askanier, die im Zuge der deutschen "Ostkolonisation" von hier aus die Eroberungen des slawischen Barnims durchführten. Reste der Burganlage sind noch erhalten. Im Jahr 1907 wurde dieser am 13. Oktober durch den Bürgermeister Stahl und Altbürgermeister Kuther feierlich eröffnet. Über dem Eingang befinden sich das Wappen der Hohenzollern und der Stadt Biesenthal. In der Halle selbst steht das Monument Friedrich III.

Seit der Eröffnung steht der Turm als Wahrzeichen von Biesenthal und ist Mittelpunkt desalljährlichen Schlossbergfestes. Mit Besteigen der 81 Stufen bietet sich dem Besucher eine wunderschöne Aussicht über den Naturpark Barnim mit seinem Briesetal.

Die ehemalige Wehrmühle (Weremolle) aus dem Jahr 1375 war eine Landwehr, die durch die "Alte Finow" durchbrochen wurde. Sollte Gefahr drohen, so konnte man das Wasser der "Alten Finow" aufstauen und hätte die unmittelbare Umgebung der ehemaligen Burganlage überflutet. Da es in der Gegend kaum zu nennenswerten kriegerischen Auseinandersetzungen kam, wurde die Wehranlage vermutlich nie für derartige Vorkehrungen eingesetzt. Noch bis 1974 war die alte Wehrmühle als Getreidemühle noch in Betrieb. Nach dem politischen Ende der DDR ging die Mühle in Privatbesitz und brannte im Jahr 2002 ab. Einzig erhalten blieben das 1870 entstandene Verwaltungsgebäude und Sacklager der Mühle. Das Verwaltungsgebäude wurde 1907 zu einer Villa für den jüdischen Unternehmer Mühsam umgebaut und mit einer Stuckfassade verschönert. Nach Enteignung durch die Nazis wurde das Gebiet mit Tarnnetzen überspannt, weil dort Flugzeuge repariert wurden.

Brandenburgklinik Auf dem ehemals abgeschirmten Gelände der Waldhaussiedlung, Regierungsresidenz der ehemaligen DDR-Machthaber, findet man die Brandenburgklinik.

Heidekrautbahnmuseum Die Heidekrautbahn prägte maßgeblich den Naturpark. Fährt sie noch heute Wochenendausflügler der Stadt Berlin in das nahe liegende Umland bis hin in die Schorfheide. Einst Zubringer für die Schwerindustrie der Borsigwerke nutzten auch Berliner die Heidekrautbahn, um die Natur des Umlandes zu erleben. Im ehemaligen Betriebshof der Niederbarnimer Eisenbahn AG von Basdorf wird die Tradition der Heidekrautbahn lebendig gehalten. Viele fleißige Helfer des Eisenbahnvereines restaurieren die alten Lok's, Reisewagen, Industriewagons und Werkstattzüge. Im Museum ist originalgetreu das Zimmer eines Bahnhofsvorstehers eingerichtet worden. Es zeigt die Arbeit des Bahnhofvorstehers, vom Weichen stellen, über Fahrkarten verkaufen und der Abfertigung von Zügen. Zu kirchlichen Feiertagen fährt die Heidekrautbahn auf historischen Gleisen und lädt traditionell wie einst die Berliner zum Ausflug in's Grüne ein. Vom Wilhelmsruher Damm in Reinickendorf fährt die Bahn direkt zum Museum und veranstaltet einen "Tag der offenen Tür" mit Musik und guter Laune.

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Entlang der Panke - Von der Quelle im Naturpark Barnim durch den Norden Berlin's

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