Hugenotten

Rèfugiès (Verfolgung, Flucht)

Das Wort Hugenotte, französisch Huguenot geht auf frühneuhochdeutsch (alemannisch) Eidgenosse (Verschworener, Bundesgenosse, Verbündeter) zurück. Es erscheint im Französischen zuerst am Beginn des 16. Jahrhunderts in der Form "eygenot" als Bezeichnung für die Anhänger einer politischen Partei im Kanton Genf, die gegen die Annexionsversuche des Herzogs von Savoyen kämpften, wird aber in der zweiten Hälfte des 16. Jahrhunderts zunehmend im Sinne von "Protestant, Reformierter' verwendet.

1560 verbreitete sich das Wort Hugenotten in der Stadt Tours an der Loire, zur Bezeichnung der im Entstehen begriffenen protestantischen Partei. Die französischen Glaubensflüchtlinge wurden in Preußen als "Réfugiés" bezeichnet, was dem heutigen Begriff "Flüchtlinge" entspricht.

Als "Französische Colonie" wurde die Gesamtheit dieser Flüchtlinge entsprechend ihrer Niederlassungen in Brandenburg-Preußen bezeichnet. In Deutschland fand der Begriff "Hugenotten" erst sehr viel später Verwendung, wahrscheinlich erst um l890 mit der Gründung des Deutschen Hugenottenvereins.

Relief am Roten Rathaus - Hugenottenempfang beim Kurfürsten

Als Bekenner des reformierten Glaubens vertraten die Hugenotten strikt moralische Prinzipien; sie galten als sittenstreng, arbeitsam und waren auf das Gemeinwohl bedacht. Bekannt waren sie für ihren ausgeprägten Sinn für Ökonomie, der sich ursächlich mit der Lehre, die der Reformator Johannes Calvin, eigentlich Jean Cauvin (1509-1564) einer der Begründer der reformierten Kirche, entwickelt hatte. Die Hugenotten fanden ihre Anhänger vor allem beim hohen Adel, unter anderem bei den Häusern Bourbon (Vendome) und Châtillon.

1559 - Trotz der Verfolgungen und Repressalien durch die französische katholische Kirche und ihres Rückhalts beim Königshaus konnten sich die Reformierten in den Kämpfen behaupten. Schon 1559 fand die erste Nationalsynode statt, auf der die Glaubensregeln (Confession de foi) und die Kirchenordnung (Discipline des Eglises réformées de France) beschlossen wurden.

1562 - Das Ringen der Hugenotten um Anerkennung ihres Glaubens sowie der bürgerlichen und politischen Rechte und andererseits das Bemühen des französischen Königs, sie zu unterdrücken, führte zu blutigen konfessionellen Bürgerkriegen, den so genannten Hugenottenkriegen. Sie begannen mit dem Blutbad von Vassy (1. März).

1563 - Den Hugenotten wurde im Edikt von Amboise eine an bestimmte Orte (Sicherheitsplätze) gebundene Kulturfreiheit zugesichert. 1570 wurde das im "Frieden von Saint - Germainen - Laye" noch erweitert.

Bartholomäusnacht 1572 - Einige Tage nach der Hochzeit Heinrichs von Navarra mit Margarete von Valois, gedacht als Zeichen der Verständigung zwischen Hugenotten und Katholiken, fielen 1572 in Paris Tausende französische Protestanten einem blutigen Massaker zum Opfer. In der Nacht zum 24. August, dem Sankt-Bartholomäus-Tag, ließ Katharina von Medici, Königin von Frankreich und Mutter der Braut, die Anführer des hugenottischen Adels und deren Glaubensgenossen niedermetzeln, unter ihnen auch Admiral Gaspard de Coligny, den Führer der Hugenotten (In die Geschichte ging dieses Ereignis als "Pariser Bluthochzeit", "Bartholomäusnacht" ein). Infolge der "Bartholomäusnacht" kam es zu weiteren Hugenottenkriegen (1572/73, 1574 - 76, 1576/77, 1579/80).

1585 - Im Edikt von Nemours widerrief König Heinrich III. die der Hugenotten eingeräumten Rechte. 1589 Ermordung Heinrich III.

1589 - Der Hugenotte Heinrich IV. von Navarra bestieg den französischen Thron. Zur Wahrung der Einheit und Integrität Frankreichs, trat er 1593 zum Katholizismus über.

1598 - Im Edikt von "Nantes" erkannte Heinrich IV. die reformierte Kirche offiziell an. Den Hugenotten wurden unter Richelieu im so genannten "Gnadenedikt" von Nîmes die politischen Sonderrechte wieder genommen und ihre Sicherheitsplätze in offene Städte umgewandelt, während ihnen jedoch die religiösen Freiheiten erhalten blieben.

Flucht der Hugenotten 1685 - Durch das Edikt von Fontainebleau unter Ludwig XIV. erfolgte eine vollständige Unterdrückung der Reformierten. Die Hugenotten konnten sich in Frankreich nur noch als "Èglise du désert" (Kirche der Wüste) in der Verborgenheit halten.

1685 - Kurfürst Friedrich Wilhelm, auch der Große Kurfürst genannt, erließ am 29. Oktober (dem 8. November 1685 nach gregorianischem Kalender, der in den protestantischen Ländern Deutschlands erst am 1 . März 1700 eingeführt wurde) das "Edikt von Potsdam". In diesem Dokument wies Friedrich Wilhelm an, die Hugenotten bei ihrer Einwanderung in die kurfürstlichen Provinzen zu unterstützen.

Den Zuwanderern gewährte er eine Reihe von "Rechte, Privilegia und anderen Wohltaten" wie es im Titel des Ediktes hieß. Frei konnten sie den Ort wählen, an dem sie sich auf brandenburgisch-preußischem Territorium niederlassen wollten. Sie erhielten kostenlose Bauplätze zur Errichtung ihrer Häuser, wurden mit Ausnahme der Akzise, für zehn Jahre von allen bürgerlichen Abgaben und Lasten befreit, durften ihre Muttersprache als Amtssprache benutzen, eigene Schulen, Kirchen und Hospitäler errichten und unterlagen weiterhin dem französischen Recht.

1709 - Naturalisationsedikt Friedrich I. in Preußen. Die Réfugiés erhielten gleiche Staatsbürgerrechte im Königreich Preußen.

1809 - Auflösung der französischen Kolonien im Königreich Preußen im Rahmen der Stein-Hardenbergschen Reformen.

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